Blogbeitrag vom 15.11.2018 Social Media

LinkedIn: Das Business-Netzwerk

Portale wie LinkedIn haben den Ruf, national und international die Suche nach geeigneten Mitarbeiter:innen für das eigene Unternehmen zu erleichtern. Die Plattform offeriert auch umfangreiche Möglichkeiten, Online Marketing zu betreiben – und zwar nicht ganz so wie bei Facebook & Co., aber doch mit ebenso viel Potenzial. Wir zeigen Ihnen, wie LinkedIn Marketing in der Praxis funktioniert.

Was ist LinkedIn?

Zu Beginn klären wir die Frage, was LinkedIn überhaupt auszeichnet. Dabei wollen wir die Sachlage nicht aus Sicht der Recruiter:innen analysieren – Personalmarketing ist wiederum ein anderes Thema bei LinkedIn. In der Welt der Werbung stellen Sie sich LinkedIn am besten als Kanal vor, der sich vor allem für B2B-Beziehungen (und entsprechendes Marketing an Geschäftspartner:innen) eignet. Explizit geht es nicht darum, den Endkunden und  Endkundinnen Konsumgüter zu verkaufen. Vielmehr handelt es sich um eine Plattform, in der sich sehr viele Unternehmen auch aus Ihrer Branche tummeln, was dann wiederum Möglichkeiten für die Werbung und anschliessend für die Kontaktaufnahme offenbart.

Wie funktioniert LinkedIn?

Mit Facebook, Instagram und anderen Plattformen hat Social Media bei LinkedIn weniger gemeinsam. Den typischen Kunden oder die typische Kundin werden Sie dort nicht treffen. Als Beispiel: Betreiben Sie vielleicht eine Bäckerei und schalten dafür bei LinkedIn Werbung, würden wir davon ausgehen, dass sich Ihr Umsatz praktisch überhaupt nicht verbessert – weil dieses Social Media Marketing nicht bei der Kundschaft ankommt.

Bessere Chancen haben Sie dann, wenn Sie B2B-Produkte und -Dienstleistungen verkaufen. Dann haben Sie gute Aussichten darauf, dass Sie bei LinkedIn mit der richtigen Content-Strategie auch Abnehmer:innen für Ihre Produkte finden. Weiterhin haben Sie natürlich gute Chancen, Geschäftspartner und -partnerinnen kennenzulernen. Vor allem modern orientierte Unternehmen werden garantiert auch bei LinkedIn vertreten sein. In der Unternehmenswelt gehört es inzwischen auch schon zum guten Ton, bei Plattformen dieser Art ein Profil zu zeigen. Damit Sie diese Geschäftsbeziehungen aufbauen können, ist jedoch ein wenig Content Marketing notwendig.

Was bietet mir LinkedIn?

Generell lässt sich sagen, dass trotz Unternehmensprofil die einzelnen Personen eher im Vordergrund stehen als die Betriebe selbst. Das liegt an der Natur der Plattform, die sich als Portal für das Networking der einzelnen Teilnehmenden sieht. Es geht nicht darum, permanent und überall Werbung zu schalten und das eigene Unternehmen mit typischen Werbefloskeln zu beschreiben – was dann auch gleich einer der grossen Unterschiede zu anderen Marketinginstrumenten ist. Insgesamt geht es bei LinkedIn seriöser zu, ohne jedoch komplett auf Online Marketing zu verzichten.

Unter anderem können Sie sich einstellen auf:

Unternehmensprofile

Wer sind Sie, was können Sie? Bei LinkedIn tummeln sich in der DACH*-Region mehr als 11 Millionen Menschen. Ihr Unternehmensprofil gibt Ihnen die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Stellen Sie sich von Ihrer sympathischen und gleichzeitig kompetenten Seite vor. Hier bekommen Sie auch die Möglichkeit, Bilder und Videos als Medien einzubinden. Nutzen Sie diese – und nicht nur reine Texte. Diese Content-Strategie trägt auch nachweislich Früchte: Veröffentlichen Sie beispielsweise Blog-Posts und reichern diese mit Grafiken an, können Sie sich auf mehr Kommentare der anderen Nutzer:innen freuen.

Private Profile

Mit einem privaten Profil können Sie sich vorstellen, Ihren Lebenslauf sowie Erfahrungen und Skills präsentieren und sich dadurch ein berufliches Netzwerk aufbauen.

Auf privaten Profilen können Sie zudem Artikel veröffentlichen und diese für andere Menschen zugänglich machen. Lesen nun beispielsweise branchennahe Personen diese Nachrichten und werden dadurch auf Ihr Unternehmen aufmerksam, haben Sie vielleicht gerade eine neue Geschäftsbeziehung hergestellt. Ein wenig müssen Sie hier den Spagat schaffen, denn natürlich sollten sich privat veröffentlichte Beiträge nicht wie eine Lobeshymne auf Ihren Arbeitgeber lesen.

Diese zwei Werkzeuge sind vor allem zu Beginn genug, um sich Gehör zu verschaffen. Dauerhaft helfen anschliessend auch die folgenden Schritte.

Wie setze ich LinkedIn richtig ein?

Wir haben bereits erwähnt, dass Networking der grosse Stichpunkt beim Umgang mit LinkedIn ist. Das wiederum geschieht über Mitarbeitende – und genau deshalb sind diese auch die wichtigste Ressource für Ihr Unternehmen und der Schlüssel zu erfolgreichem LinkedIn Marketing. Eine konkrete und sehr einfache Empfehlung wäre daher, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich mit dem jeweiligen Unternehmen verbinden sollten. Daraus generieren Sie neue Netzwerke und tragen Produkte und Dienstleistungen wiederum an neue Personen heran. Sie bauen damit also effektiv die Reichweite und den Bekanntheitsgrad Ihres Unternehmens aus. Aufwendig ist das übrigens nicht: Die eigene Position im Unternehmen bei LinkedIn im Profil anzugeben, ist eine Sache weniger Minuten.

Auch eine sehr gute Idee ist die regelmässige Veröffentlichung guter(!) Fachartikel. Stolpern Leser und Leserinnen entweder zufällig oder gewollt über Fachwissen, News, Blog-Artikel oder Ähnliches, werden diese schnell denken: «Aha, da kennt sich jemand aus.» Und Expertise ist genau das, was Menschen bei LinkedIn suchen. Jene Beiträge werfen dann auch ein sehr positives Schlaglicht auf das Unternehmen selbst. Hier gelten dieselben Regeln wie beim Social Media Marketing auf anderen Plattformen. Das heisst: Die Regelmässigkeit ist der Schlüssel. Veröffentlichen Sie neue Beiträge in einem vorher definierten Rhythmus. Das schafft Vertrauen und führt dazu, dass sich potenzielle Geschäftspartner und Geschäftspartnerinnen auf neue Artikel freuen. Machen Sie sich zu einer echten Institution auf der Plattform!

Eine weitere Option für starkes Content Marketing steht durch die Showcase Pages bereit. Dort können sie bestimmte Bereiche Ihres Unternehmens (vielleicht auch eine Marke, für die Sie sehr bekannt sind) gesondert hervorheben. Möglicherweise haben einige Geschäftspartner:innen kein grosses Interesse an Ihrem Unternehmen als komplette Einheit, aber doch an einer kleinen Subgruppe aus Produkten, die Sie anbieten. Für diesen Fall würden sich die Fokusseite anbieten, sodass Sie Kunden und Kundinnen wie diesen zeigen könnten, dass Sie über Know-how in diesem Bereich verfügen. Jedes Unternehmen kann bis zu zehn dieser Seiten aufbauen.

Sie sehen: Online Marketing bei LinkedIn ist ebenso vielfältig wie bei anderen Plattformen – nur anders.

Was sind LinkedIn-Gruppen?

Ein weiterer gewichtiger Vorteil des Portals sind Gruppen. Dort können Sie sich als Unternehmen oder auch als Privatperson mit anderen Betrieben und Fachleuten aus Ihrer Branche verbinden. Für das Marketing ist das insofern ein Vorteil, als dass Sie sehr genau wissen, dass Sie es mit anderen Menschen mit ebenfalls viel Fachwissen zu tun haben. Sie können sehr tief in die jeweilige Materie eintauchen und diskutieren, sich über neue Entwicklungen innerhalb der Branche austauschen oder Meetings arrangieren. Praktisch daran ist auch, dass LinkedIn von vornherein einige Gruppen anbietet (basierend auf dem eigenen Profil). Sie müssen sich also nicht erst langwierig mit dem Portal beschäftigen, sondern können gleich loslegen und in Kontakt mit Menschen treten, die garantiert Interessen an denselben Themen haben.

LinkedIn und die Nachteile

Keine Plattform ist ohne Makel: Bei LinkedIn läuft es unter anderem darauf hinaus, dass Ihre Content-Strategie wirklich wasserdicht sein muss. Sie treten hier mit anderen Personen in Kontakt, die mindestens so viel Fachwissen wie Sie selbst haben können. Veröffentlichen Sie also vielleicht einen Fachartikel oder einen Blog-Post, muss dieser eine exzellente Qualität vorweisen. Mit 08/15-Nachrichten werden Sie nicht weit kommen.

Bedenken Sie ausserdem, dass Sie hier (auch, wenn es gar nicht gewollt ist) in der Regel mit Ihrem Unternehmen in Verbindung gebracht werden. Schreiben Sie also auf einem privaten Profil Unsinn, wird dies auch auf den Betrieb im Hintergrund reflektiert. Auch diese Tatsache stellt hohe Anforderungen an den Content selbst.

Weiterhin müssen Sie sich überlegen, wie Sie Erfolge messbar machen. Denn: Wir hatten bereits erwähnt, dass es hier nicht primär um das Endkundengeschäft geht. Sie können also nicht einfach auf Umsatzzahlen schauen und zusehen, wie diese wachsen. B2B-Produkte und Geschäftsbeziehungen folgen anderen Gesetzen. Auch die Betreiber wissen das und stellen Ihnen daher glücklicherweise Tools wie LinkedIn Analytics bereit, um die Marketingstrategie langfristig zu verfeinern.

LinkedIn mit Bezahlung

Wahlweise können Sie sich für eine kostenpflichtige Mitgliedschaft bei LinkedIn entscheiden. Ob das notwendig ist oder nicht, hängt ganz von Ihnen ab. Zu Beginn starten Sie sicherlich gut mit einem kostenlosen Standard-Konto und können sehen, wie sich das Projekt entwickelt. Möchten Sie später zu einer Premium-Mitgliedschaft wechseln, können Sie das dann noch immer tun. Diese beinhaltet etwa verbesserte Kontaktoptionen und weitere Vorteile, die eventuell Ihre Franken wert sind. Nach Bedarf können Sie einen Probezeitraum nutzen, um sich davon zu überzeugen, ob sich die gewählte LinkedIn Premium-Mitgliedschaft lohnt oder nicht.

Ähnlich wie anderen Social Media Kanälen besteht auch die Möglichkeit, publizierte Inhalte gegen Bezahlung einer bestimmten Zielgruppe zur Verfügung zu stellen.

 

*Deutschland, Österreich und Schweiz